
Quelle:
Stadt Schorndorf
8. Okt. 2025
Alltagsentlastung, Ehrenamt und Gemeinschaft digital verbunden
Mit Schorndorf schließt sich eine weitere engagierte Kommune dem Hilver-Netzwerk an. Die Stadt führt die digitale Plattform ein, um Menschen im Alltag bei kleinen Herausforderungen zu unterstützen und Freiwillige gezielt einzubinden. Finanziert wird das Projekt vor Ort von der Bürgerstiftung Schorndorf.
Alltagsunterstützung für ältere Menschen und ihr Umfeld
Die App richtet sich insbesondere an Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige oder nahestehende Personen. Typische Einsatzbereiche sind kleine Aufgaben wie das Wechseln einer Glühbirne, Unterstützung beim Einkaufen, technische Hilfe im Haushalt oder kurze Begleitdienste. Auch gesellschaftliche Kontakte – etwa gemeinsames Kartenspielen oder kurze Besuche – gehören dazu.
Viele ältere Menschen haben keine Angehörigen in unmittelbarer Nähe. Genau hier setzt Hilver an: Statt einzelne Nachbarn ansprechen zu müssen, ermöglicht die App den Zugang zu einer ganzen Gemeinschaft potenzieller Helfender.
Ehrenamt digital vermittelt – flexibel und niedrigschwellig
Die Registrierung läuft über zwei separate Apps:• „hilver“ für Menschen, die Unterstützung suchen (oder für Angehörige, die stellvertretend registrieren)• „hilver für Helfende“ für alle, die ihre Zeit ehrenamtlich einbringen möchten
Damit Einsätze zuverlässig und sicher vermittelt werden, findet vor dem ersten Einsatz ein Kennenlerntermin im Rathaus statt. Dort werden Daten geprüft und ein vertrauensvoller Rahmen sichergestellt. Erst danach können Helfende Anfragen über die App annehmen – flexibel, freiwillig und ohne Verpflichtung.
Alle Helferinnen und Helfer sind über die Stadtverwaltung erfasst und bei Einsätzen über Ehrenamts- und Unfallversicherung abgesichert. Wer ein Smartphone nicht nutzt, kann Hilfegesuche auch telefonisch oder über die Weboberfläche übermitteln.
Sechs Bereiche – klare Struktur
Die Vermittlung deckt bewusst kleine, gut organisierbare Zeitfenster von etwa ein bis maximal anderthalb Stunden ab. Die Leistungen unterteilen sich in sechs Bereiche, zum Beispiel:
Haus & Garten (z. B. Glühbirne wechseln)
Technik-Hilfe (z. B. Fernseher einrichten)
Begleitung & Mobilität (z. B. kurze Fahrten, Einkaufsbegleitung)
Gesellschaft (z. B. gemeinsam Karten spielen)
Schwere Arbeiten oder Expertenleistungen sind bewusst ausgenommen, um Hilver alltagstauglich und unbürokratisch zu halten.
Auch für junge Engagierte attraktiv
In Schorndorf wird besonderes Augenmerk auf Jugendliche und Studierende gelegt. Ab 14 Jahren können sie sich über „hilver für Helfende“ registrieren und über kleine Einsätze ein Taschengeld erhalten – immer mit Zustimmung der Eltern und in Abstimmung mit den lokalen Partnern. So wird ehrenamtliches Engagement von Anfang an erlebbar vermittelt.
Gute Annahme schon zur Einführung
Schon vor dem offiziellen Start im November haben sich zahlreiche Freiwillige registriert. Die Rückmeldungen zeigen deutlich, dass der Bedarf vorhanden ist – sowohl bei Hilfesuchenden als auch bei Menschen, die sich einbringen möchten. Dass die Bürgerstiftung das Projekt finanziert und die Stadt aktiv begleitet, schafft zusätzlich Vertrauen und Sichtbarkeit.
Lokale Kooperation als Erfolgsbasis
Die Einführung wurde gemeinsam durch die Stadt Schorndorf, die Bürgerstiftung und lokale Akteurinnen aus Soziales und Familienarbeit vorbereitet. Entwickelt wurde die App von Thomas Walter, der das Projekt in enger Abstimmung mit der Kommune umgesetzt hat.
Mit Schorndorf wächst das Hilver-Netzwerk um eine weitere starke Partnerkommune, die zeigt, wie digitale Infrastruktur und Ehrenamt Hand in Hand funktionieren können – unkompliziert, alltagsnah und mit echtem gesellschaftlichem Mehrwert.
